In Barcelona und auf Mallorca wehren sich die Einwohner gegen ausufernden Massentourismus. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin sieht das als Warnung. Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern verträgt nach Einschätzung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) keine großen Hotelneubauten mehr. Die aktuellen Proteste in Spanien gegen überbordenden Massentourismus zeigten, was passiere, wenn der Bogen überspannt werde. „Es ist für uns das Warnsignal und die Bestätigung, wir sollten hier schön mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, nicht anstreben, dass es immer mehr Gäste und Übernachtungen gibt“, sagte Schwesig bei einem Bürgerforum der Ostsee-Zeitung in Rostock. Es müsse darum gehen, die Qualität der touristischen Angebote hochzuhalten und zugleich die Lebensqualität für die Menschen im Land zu erhöhen. Schwesig appellierte insbesondere an Gemeinden entlang der Küste, ihre noch vorhandenen Grundstücke für den örtlichen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und nicht an Hotelinvestoren zu vergeben.
Damit solle erreicht werden, dass Beschäftigte im Tourismus am Arbeitsort auch bezahlbaren Wohnraum finden. Hohe Mieten gelten als ein wesentlicher Grund für den zunehmenden Mangel an Fachkräften in Gastronomie und Hotellerie.